In der Kirche nicht nur Wein anbieten

Laichingen (idea) – Beim Abendmahl sollte mehr Rücksicht auf Teilnehmer genommen werden, die keinen Alkohol trinken möchten. Außer Suchtkranken, für die jeder Schluck Rotwein der Auslöser für einen unkontrollierbaren Konsum sein könne, gebe es auch Menschen, die aufgrund einer Medikation keinen Alkohol vertragen, sagt der Geschäftsführer des württembergischen Landesverbands der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Rainer Breuninger (Laichingen bei Ulm). Seiner Ansicht nach sollte bei Abendmahlsfeiern außer Wein immer auch Traubensaft angeboten werden. Die Besucher sollten über die Wahlmöglichkeit informiert werden. Dies wäre auch ein Zeichen für die Jugend, dass Erwachsene nicht prinzipiell zu Wein greifen. Laut Breuninger gehört es zum Selbstverständnis der 113 württembergischen Freundeskreise, Kirche und Gesellschaft für die Suchtproblematik zu sensibilisieren. Sie setzten sich für einen verantwortlichen Umgang mit Alkohol ein. Ihr Ziel sei eine zufriedene und suchtmittelfreie Lebensgestaltung. Dazu gebe es zum einen gesetzliche Vorgaben wie das Jugendschutzgesetz, „das auch in der Kirche gilt“ und die Weitergabe alkoholischer Getränke an unter 14-Jährige verbiete. Zum anderen fordere der Apostel Paulus Christen zur Rücksicht auf schwächere Gemeindemitglieder auf.

 

In den württembergischen Freundeskreisen engagieren sich rund 600 ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie bieten 246 Gesprächsgruppen für über 3.000 Gruppenteilnehmer an.


Quelle: Idea