Qumran-Funde - Älteste Bibeltexte im Internet

Qumran Bibel Fund
Qumran Bibel Fund

Jerusalem/Westerland (idea) – Die ältesten Bibeltexte stellt die israelische Altertumsbehörde mit Unterstützung des Online-Konzerns Google ins Internet 

(www.deadseascrolls.org.il). Es handelt sich um Fragmente von Schriftrollen aus einer Höhle nahe der Ruinenstätte Qumran am Toten Meer. Sie waren 1947 durch Zufall entdeckt worden. Unter den Funden sind Bibeltexte sowie religiöse Literatur aus dem dritten vorchristlichen bis ersten nachchristlichen Jahrhundert. In Buchform sind sie seit längerem veröffentlicht; allerdings sind sie meist nur Experten in Bibliotheken zugänglich. Das Online-Archiv soll eines Tages alle Qumran-Schriften enthalten. Zurzeit sind 4.000 Abbildungen von Infrarot-Fotografien aus den fünfziger Jahren einzusehen sowie 1.000 Aufnahmen, die in einem speziellen Fotolabor angefertigt wurden. Dabei bediente man sich einer Aufnahmetechnik der US-Raumfahrtbehörde NASA mit höchster Auflösung. Die Schriftrollen wurden auch mit Infrarotlicht aus verschiedenen Winkeln fotografiert; dadurch werden selbst unter Flecken verborgene Buchstaben sichtbar. Bis zum Jahr 2016 sollen alle Schriftrollen im Internet abrufbar sein. Bereits jetzt können Textteile auf Hebräisch oder in englischer Übersetzung betrachtet werden. Zudem ist es möglich, auf einer Landkarte die Fundorte einzusehen.


Bei den aktuellen Fotos wurde auch auf das Archiv des Qumran-Fachmanns Alexander Schick (Westerland/Sylt) zugegriffen. Er verfügt über eine der größten Fotosammlungen zu den Grabungen von Qumran. Für ihn ist die Internetseite ein großer Fortschritt. Jeder Wissenschaftler und jeder interessierte Laie könne nun die Texte einsehen. Sie seien die ältesten Belege für die Heilige Schrift und zeigten, "wie hervorragend und vor allem unverfälscht der Bibeltext in den Jahrhunderten überliefert wurde", so Schick. Er hat die Qumran- und Bibelausstellung Sylt ins Leben gerufen, in der die Funde ausführlich vorgestellt werden. Bisher sahen über 500.000 Besucher die Ausstellung, die von Gemeinden ausgeliehen werden kann.


Quelle: Idea

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