Die Liebe Gottes - Wiedergeburt
1. Joh. 4, 8: „Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe.“
Das ist die zentrale Aussage dieses Verses und auch des ganzen Abschnittes. Ich möchte mal versuchen, zu verstehen, was dieser Satz alles beinhaltet:
GOTT SELBST ist die Quelle der Liebe – GOTT SELBST ist die Liebe.
Stellen wir uns vor, es gäbe keine Menschen auf dieser Erde, in diesem Universum, keine Engel und auch keine Kreaturen. Gott wäre ganz allein, wie er war, bevor er Menschen und Engel und Kreaturen erschaffen hat.
War denn schon die Liebe da? Ja – sie war da, obwohl kein Mensch da war, keine Engel da waren, sondern als Gott alleine da war, von Ewigkeit her, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, sie lebten in gegenseitiger Liebe.
Wie sehr der Vater den Sohn und der Sohn den Vater geliebt hat, das kommt in diesen Versen zum Ausdruck: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Mt. 3,17)
Also der Vater liebt den Sohn, und er hat ihn schon immer geliebt, bevor irgendein Mensch da war. Und Jesus sagt in Joh. 3, 35: „Der Vater hat den Sohn lieb und hat alles in seine Hand gegeben.“
Auch umgekehrt spricht die Bibel von der Liebe des Sohnes zum Vater:
„Die Welt soll erkennen, sagt der Herr, dass ich den Vater lieb und tue, wie mir der Vater geboten hat.“ „Und so, wie mich der Vater liebt, so liebt er auch euch.“ (Joh. 15,9)
Also, da ist eine ewige Liebe im innersten Wesen Gottes. Liebe ist seine Natur, seine Art, und weil Gott ewig ist, ist auch seine Liebe ewig.
In 1. Kor. 13, 13 steht: Glaube, Hoffnung und Liebe diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Und warum?
- Die Hoffnung hört auf, weil sie sich erfüllt
- Der Glaube hört auf, weil wir einmal sehen werden, was wir geglaubt haben
- Aber die Liebe hört niemals auf.
Ebenso wie Gott Geist ist, wie er Licht ist und auch ein verzehrendes Feuer ist, so entspringt seinem innersten Wesen die Liebe. Liebe ist in allem, was der Herr ist. Und selbst sein Gericht und sein Zorn stehen in vollkommener Harmonie mit seiner Liebe. Will die Welt wirklich Liebe erfahren, reine Liebe, echte Liebe, wahre Liebe, wo muss sie dann hingehen?
Sie muss zu dem Gott gehen, von dem es heißt: GOTT IST LIEBE.
Nirgendwo anders ist Liebe. Woanders mögen romantische Gefühle sein, heißblütige Zuneigung und vielleicht auch sexuelles Begehren, aber die echte, selbstlose, lautere, ungeheuchelte Liebe
kommt ganz allein von Gott. Das was wirklich den Namen Liebe verdient, kommt aus Gott. Die Liebe kommt aus seinem Herzen. Denn GOTT SELBST ist die Quelle der Liebe.
Aber dieses Johannes-Wort sagt uns auch, dass Gottes Liebe unwandelbar und konstant ist. Das ist ein ganz wichtiger Punkt: Wenn die Liebe Gottes aufgrund seines Wesens ewig ist, dann muss sie unveränderlich sein.
Ich gebe hierzu ein Beispiel:
Eine Ehefrau fragt ihren Mann: „Liebst du mich?“ Der Mann antwortet: „O ja.“ Die Frau fragt weiter: „Warum liebst du mich?“ „Weil du so schön bist, weil du so gut kochen kannst und weil man mit
dir so gut Sport treiben kann.“ „Du“, sagt sie, „stell dir einmal vor, wenn ich nun nicht mehr so schön bin und nicht mehr so gut kochen kann und zu alt bin, um Sport zu treiben, liebst du mich
dann immer noch? Damit ist der Grund , warum du mich liebst, weggefallen. Und dann liebst du mich also nicht mehr.“ Da hat der Mann angefangen nachzudenken. Er hat über den Grund nachgedacht,
warum er seine Frau liebt.
Warum lieben wir jemanden ?
Und immer kommen wir zu selben Antwort: „Weil er...“, weil sie...“ „Ich liebe das Kind, weil es so süß ist.“ Hier kommt etwas Wesentliches zum Ausdruck: Unsere menschliche Liebe kommt von außen in uns hinein. Sie wird hervorgerufen durch das, was wir wahrnehmen. Sie wird verursacht durch einen Reiz, den sog. Liebreiz. Unsere Liebe ist immer Echo und kommt nicht ursächlich aus uns selbst. Wir lieben, weil...
Wenn die Reize sich dann verlieren, die Schönheit verblüht, und der Reiz sich bei einem Menschen möglicherweise in Ekel verwandelt. Wenn die Reize aufhören, dann hört auch die Liebe auf. Das ist die Katastrophe bei den hohen Scheidungsraten in unserer Gesellschaft. Das ist die menschliche Liebe: Sie wandelt sich, dann kühlt sie ab und hört schließlich auf.
Aber bei Gott geht das nicht ! Seine Liebe ist nicht durch uns oder irgendeine Attraktivität oder eine Faszination hervorgerufen, sondern die Bibel sagt uns: GOTT IST IN SICH SELBST LIEBE. Und zwar bevor wir da waren, bevor irgendetwas Schönes oder Hässliches an uns war. GOTT liebt seine Kinder nicht unseretwegen, sondern seinetwegen.
Diese Botschaft ist ein gewaltiges Geheimnis.
„Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir meine Gnade bewahrt.“ (Jer. 31,3)
Gottes Liebe zu jedem einzelnen von uns war also bereits vor aller Ewigkeit schon da. Nicht, weil wir so gute Menschen sind, sondern weil wir so „liebenswürdig“ sind , so “liebenswert.“ Gott hat uns von je her geliebt, weil er es, unabhängig von uns, ohne irgendeinen Grund, einfach so wollte. Er liebt uns schlicht und ergreifend nach dem Wohlgefallen seines Willens.
Wir fragen uns jetzt: Warum tut Gott das? Diese Liebe zu uns hat nur einen Grund, und dieser Grund ist in Gott selbst.
Jetzt taucht die Frage auf: Wenn Gott uns schon von Ewigkeit her geliebt hat, unabhängig von unserer Biografie und wir uns in die Ewigkeit zurückversetzen (da war nur der Vater, der Sohn und der Heilige Geist), und von Ewigkeit her hat diese Dreieinigkeit uns geliebt.
Stellen wir uns das jetzt mal vor: Olli weiß noch nicht, dass er einmal sein wird. Gott überschaut meine und deine ganze Biografie – schon damals. Er sieht alle unsere Sünden, all unsere Fehler, all unsere schlechten und unsere guten Werke, all unser Versagen, unsere Drogenprobleme, unsere Beziehungsprobleme, unsere Finanzsorgen, unsere Kriminalität.
Alles sieht Gott schon damals in der Ewigkeit.
Und trotzdem sagt Gott: „Ich habe mich entschlossen, den Olli zu lieben, für immer und ewig zu lieben. Ich weiß und sehe, wie viel Mist in seinem Leben passiert, wie viel Schuld da verursacht wird. Aber das interessiert mich nicht. Die Liebe, mit der ich lieben möchte, kommt aus mir. Das ist mein Entschluss.“
Jetzt geht´s weiter: Jetzt kommen wir ins Leben, wir werden geboren und unsere Biografie beginnt. All unsere Sünden, all unser Versagen, alles, was wir verkehrt gemacht haben, das ganze Chaos, all unsere Schuld, all unsere guten und schlechten Werke usw. Wir haben alle schon gehört oder selbst gedacht: „Ich glaube, Gott liebt mich nicht mehr.“ Wieso sollte Gott jetzt auf einmal aufhören, uns zu lieben. Er hat doch alles schon vorher gewusst, was einmal aus uns werden wird was wir alles tun werden. Er hat doch von Ferne gesehen, wie wir uns entwickeln. Und er hat damals, von Ewigkeiten her, JA zu uns gesagt. Warum sollte er denn jetzt NEIN zu uns sagen, wenn das jetzt alles eintrifft, was er schon lange vorher gewusst hat?
Es gibt zu diesem Geheimnis, das viel tiefer geht die Aussage in der Bibel: Gott kannte schon damals, als wir noch nicht geboren waren, unser ganzes Leben, und trotzdem sagte er: Ich will dich lieben von Ewigkeit her. Und jetzt trifft ein, was er gesehen hat. Weshalb sollte er sagen: Jetzt höre ich auf euch zu lieben? Dann hätte er gar nicht erst anfangen sollen. Denn seine Liebe ist anders als unsere. Gott liebt seine Auserwählten nicht wegen dem, was sie sind oder nicht sind, sondern er liebt sie aus seinem eigenen freien Herzen. Denn seine Liebe zu uns entsteht nicht durch uns, sondern sie ist in ihm und war in ihm von Anfang an.
Und darum sagt Johannes: Die Liebe ist aus Gott.
Sie muss nicht erst in den Herrn hineingebracht werden, sie ist schon da gewesen, ehe wir waren. Es ist also ein großer Irrglaube, wenn wir denken: Gott liebt mich nicht mehr. Es mag sein, dass Menschen zu uns sagen, dass sie uns nicht mehr lieben.
Aber bei Gott ist das unmöglich:
Seine Liebe ist anders – sie steigt nicht auf mit unserem Gehorsam, unserer Schönheit und Faszination und Attraktivität und fällt nicht mit unserer Hässlichkeit, unserem Versagen, unseren Fehlern – sondern die Liebe Gottes ist eine ewige Liebe, eine konstante Liebe. Sie wird nie weniger und sie muss auch nie mehr werden. Sie ist immer dieselbe.
Es gibt Menschen, die die Aussage machen: „Ich kann nicht an Gott als meinen himmlischen Vater glauben. Mein Vater war so schlecht zu mir. Ich habe durch meinen Vater oder durch meine Mutter so ein schlechtes Elternbild.“ Jetzt machen sie den Fehler und projizieren das auf Gott.
Was tun sie in dem Moment? Sie machen Gott zum Menschen! Sie verwandeln die göttliche Liebe in menschliche Liebe. Wir müssen aufhören mit solchen Projektionen. Wir brauchen das wahre biblische Gottesbild.
Die Bibel sagt uns, dass Gott kein Mensch ist. Deswegen ist es nicht erlaubt, nur weil wir einen schlechten Vater oder eine böse Mutter oder einen schlechten Lehrer hatten zu sagen: „Wir hatten so schlechte Vorbilder und deswegen können wir nicht an die Liebe Gottes glauben.“
Hier müssen wir den Unterschied erkennen zwischen der Liebe Gottes, die ewig ist und der menschlichen Liebe, die vergänglich ist. Diese Liebe von Gott ist das tragende Element in unserem ganzen Leben und hört niemals auf. Das Geheimnis der ausdauernden Liebe, die wir Christen in uns haben, ist die Wiedergeburt.
Wenn jemand durch das Wirken Gottes an seinem Herzen ein neues Leben, eine neue geistliche Geburt empfängt, dann wird er quasi umgekrempelt, und er hat Anteil bekommen an der Natur Gottes, am Wesen Gottes. Und das Wesen Gottes ist Liebe.
Darum auch das Bibelwort: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in eure Herzen durch den Heiligen Geist.“ (Röm. 5,5)
Und das bedeutet Wiedergeburt – neues Leben, neue Schöpfung, neue Kreatur.
Wie kann es jetzt sein, dass es auch unter echten Christen teilweise so viel Lieblosigkeit oder eine doch sehr hohe Zahl von Ehescheidungen gibt? Wo ist da die Qualität der Liebe Gottes?
Das ist ein wichtiger Punkt:
Wir dürfen uns nicht auf unsere menschliche Liebe verlassen, auf die Zuneigung für jemanden in der augenblicklichen Situation. Wir dürfen uns nicht auf die Gefühle verlassen, die man Liebe nennt,
auch wenn es noch so gut gemeint ist, sondern wir müssen uns auf die Liebe Gottes verlassen, d.h. wir müssen uns fragen: Sind wir von neuem geboren? Ist die Liebe ausgegossen in unsere Herzen
durch den Heiligen Geist?
Wenn es im Kern nicht die Liebe Gottes ist, die uns trägt, dann stimmt in unserem Inneren etwas nicht. Jeder einzelne von uns muss das für sich persönlich beantworten.
Paulus sagte: „Prüft, ob ihr im Glauben seid.“ (2.Kor. 13,5), d.h. überzeugt euch davon, ob ihr wirklich wiedergeboren seid und wirklich das Leben und Liebe Gottes in euch habt. Denn wenn wir versuchen auf irgendeine Art und Weise Liebe aus uns selbst zu produzieren, werden wir schnell an unsere Grenzen stoßen.
Ich möchte jetzt noch mal auf die Gefühle zu sprechen kommen, die unsere Entscheidung, die Liebe Gottes zu uns anzunehmen, erheblich beeinflussen können.
Er möchte für uns ein gesalbtes Leben, ein erfolgreiches Leben erfüllt mit Frieden und Freude im Heiligen Geist. Wir können von Gott gebraucht werden, um große Dinge zu tun. Er hat sein Blut vergossen und den Weg geebnet, aber wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen.
Ich musste mich schon oft entscheiden: Tue ich jetzt das, wonach ich mich fühle oder wandle ich im Geist, weil mir der Heilige Geist gezeigt hatte, was ich tun sollte. Mein Fleisch fühlte sich oft den ganzen Tag etwas weinerlich an, und ich weiß, was mein Fleisch ist: falls es seinen Willen nicht durchsetzen kann, wird es depressiv. Aber Gott sei Dank werde ich nicht nach dem beurteilt, was ich fühle, sondern für das, was ich tue.
Manchmal können wir unsere Gefühle nicht ändern, aber wenn wir uns entscheiden, das Richtige zu tun, wird Gott es belohnen. Manchmal ist es das Größere, etwas zu tun, wofür wir gar keine Gefühle haben, als wenn wir all die tollen Gefühle haben, alles richtig zu machen.
In Galater 5,25 steht: „Wenn wir durch den Geist leben, lasst uns durch den Geist wandeln.“, d.h.: Wenn wir unser Leben in Gott durch den Geist haben, lasst uns vorangehen und im Einklang, unser Benehmen vom Heiligen Geist bestimmt.
Was ist dieses WANDELN?
Die Bibel spricht von allen Arten von Wandel. Es heißt: Wandelt im Glauben, wandelt in der Liebe, wandelt im Licht.
Epheser 5,15: „Achtet sorgfältig darauf wie ihr wandelt...“
Eph. 5,2: „Wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat...“
Wandelt mit Gott. Wandelt würdig eurer Berufung (1. Kor. 7,17)
Wandelt im Respekt und in Ehrfurcht vor Gott. Wandelt und ordnet euer Leben gemäß dem, was ihr gelernt habt. Wovon spricht dieses „wandeln“? Es sind Schritte – ein Wandel sind Schritte. Wir haben alle Ziele in unserem Leben. Nehmen wir einmal an, mein Ziel ist es von Punkt A nach Punkt B zu gehen. Ich werde dort nicht durch meinen Wunsch hinkommen. Ich hatte selbst oftmals den Wunsch, ich wäre dies oder das oder etwas anderes. Ich hatte oft den Wunsch, in bestimmten Momenten an einem ganz anderen Ort zu sein, bloß nicht da, wo ich momentan war. Das lief dann in meinen Gedanken etwa so ab:
„Ich wünschte, ich hätte einen anderen Beruf gelernt. Ich wünschte, ich wäre jetzt an einem wunderschönen Strand auf einer einsamen Insel in der Karibik. Ich wünschte, ich wünschte, ich wünschte...“
Wir haben sehr viel, mehr als genug Wunschdenken, aber wann haben wir endlich genug Rückgrat zu tun, was getan werden muss? Durch wünschen kommen wir nirgendwo hin. Außer vielleicht zur Enttäuschung. Wir werden zum Punkt B nicht durch unseren Wunsch hinkommen, wir werden nicht hinversetzt.
Wir wissen alle ganz genau, wie wir von einem Punkt zum anderen kommen: Wir müssen die Entscheidung treffen, dorthin zu gehen. Und wenn wir dort sind, fühlen wir uns gut. Jeder Schritt, den wir auf unser Ziel hin machen ist eine Entscheidung. Unsere Füße werden sich nicht selbständig bewegen, wir müssen entscheiden, das Richtige zu tun, um von einem Punkt zum anderen zu kommen.
Es gibt viele Menschen, die einige Unordnung in ihrem Leben haben, die sie rasch in Ordnung bringen könnten, wenn sie nur anfangen würden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es ist nicht so, dass wir nicht WISSEN, was wir tun sollen, wir hoffen einfach immer noch, dass Gott uns eine andere Möglichkeit gibt. Und ich glaube: Er wird es nicht tun !
Wir können tausend Jahre lang um einen Berg herum gehen und Gott wird uns dieselben Dinge sagen, die er uns bei unserer ersten Runde gesagt hat. Wenn wir aber die Entscheidung treffen, auf den Berg hinaufsteigen zu wollen, dann sieht Gott unsere Entscheidung und er wird uns helfen, immer höher zu steigen.