Meine Wiedergeburt

Als Babychrist nahm ich das erste Mal an einer Freizeit mit unserer Gemeinde teil.

 

Diese Freizeit war geprägt von einer sehr großen intensiven überregionalen Gemeinschaft zwischen Schweizern, Österreichern, Deutschen und Franzosen., sowie zwei Mal täglich stattfindenden Gottesdiensten, die sehr stark auf viele Einzelne der ca. 120 Personen im Versammlungsraum wirkten. Die vorzügliche Betreuung durch unseren Pastor, dem Lobpreisteam, den Mitarbeitern des Gebetsdienstes und durch das gesamte Hotelpersonal rundeten das Bild der Harmonie und des Geborgenseins ab.

 

Ich lernte in dieser Zeit viele Menschen kennen und schloss viele ehrlich gemeinte Freundschaften. Einige kannte ich schon aus den Gottesdiensten in unserer eigenen Gemeinde, mit anderen sprach ich das erste Mal; es war immer das schöne Gefühl der absoluten Verbundenheit gegenwärtig.

 

Am zweiten und dritten Tag der Freizeit konnte ich mein Herz Gott gegenüber so weit öffnen, dass er mir einige Beispiele seiner Liebe zu mir zeigen konnte: Im hoteleigenen Fitnessraum lag ein Kunstfaserteppichboden, der nicht besonders gut roch. 

 

Ich lag alleine mit meinen Gedanken an Jesus auf diesem Teppichboden und bemerkte plötzlich einen Hauch von Kokosduft. Ich glaubte erst mich geirrt zu haben, stellte mir aber vor, wie schön es wäre, jetzt an einem Strand mit Kokospalmen Jesus zu begegnen. Einige Minuten später war der ganze Raum mit Kokosduft erfüllt.

 

Eine weitere Möglichkeit seiner Gnade durfte ich während eines Vormittaggottesdienstes sehen: Eine gute Freundin hatte beide Handinnenflächen ganz dick mit Öl gesalbt bekommen.

 

Nun wusste ich, dass Jesus mich mit diesen Beispielen einladen wollte, ihm mein Leben ganz zu übergeben.

 

Etwa zum gleichen Zeitpunkt fanden aber auch andere Mächte Zugang zu meinem offenen Herzen: Ich wurde während eines Gottesdienstes von Horrorvisionen gequält und ich hatte das Gefühl, dass etwas Böses mein inzwischen neu gebautes kleines Glaubensfundament wieder niederreißen wollte. Ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen und nur die Gebete meiner lieben Mitschwestern vertrieben die Dämonen.

 

Das war meine erste Befreiung. Ich durfte erleben, welche Kräfte Gebete gegenüber Dämonen freisetzen.

 

Ich schlief nachts nicht mehr als 2-3 Stunden, aß kaum noch etwas, war völlig durcheinander, aufgewühlt, zweifelte, ob ich ein Leben mit Jesus, Gott und dem Heiligen Geist überhaupt wollte, wenn es so chaotisch war, das alte Leben abzulegen.

 

Dann kam der Tag, an dem ich mich entscheiden musste. Gott half mir, dass mir meine Entscheidung ganz leicht fiel: Bei einem Spaziergang am Seeufer zeigte Er mir einen kleinen Weg, der steil nach oben führte und sagte: „Geh da hinauf, es wird sich lohnen!“ Ich ging diesen steilen, schmalen Weg durch hohes Gras und düsteren Wald solange hinauf, bis sich mir ein wunderbares Panorama bot: Ein einzelner, gewaltiger Berg, angestrahlt von der Sonne, der Gipfel schneebedeckt, darüber blauer Himmel. Ein kleines Stück unter dem Gipfel glitzerte etwas. Ich fixierte diesen Punkt und dachte an eine Lichtrefflektion des Schnees durch die Sonne. Plötzlich erkannte ich ein goldenes Kreuz unterhalb dieses Berggipfels in weiter Ferne. Ein Gefühl unbeschreiblichen Glücks, Freude und Wärme durchströmte meinen Körper.

 

Schlagartig wurde mir klar, dass ich Jesus mein Leben bedingungslos anvertrauen und übergeben konnte.

 

Es war meine Wiedergeburt am 8.11.2002.

 

Am 17.11.2002 ließ ich mich in unserer Gemeinde taufen um das Band zu Gott, Jesus und dem Heiligen Geist unzerreißbar werden zu lassen.

 

Pertisau, 4. bis 9. November 2002