Berufung Teil 1
Aber was macht es für einen Sinn, dass wir leben? Hat Gott irgendwelche Pläne für uns? Es kann doch nicht sein, dass wir geboren werden, heranwachsen, arbeiten und sterben. Eine der Verheißungen Gottes für uns Menschen ist:
Wir sollen eins sein, damit die Welt erkennt, dass Gott seinen Sohn gesandt hat und wir seine Jünger sind!
Das ist ein Anspruch, den Gott an uns hat, aber Gott hat noch mehr Ansprüche an uns: Und eine dieser Ansprüche ist die Berufung.
Vor einiger Zeit hat Gott mir gezeigt, dass ich eine bestimmte Sache für ihn tun soll, und ich dachte eine ganze Zeit lang: "Au ja, Gott, ausgerechnet ich, das kann ich mir nicht vorstellen ! Such dir jemand anderen !" Damals las ich in der Bibel und da fiel mir etwas auf: Es gab überhaupt keine Entschuldigung für das, was ich da dachte, sondern Gott hat in der Bibel wirklich ganz viele Menschen gebraucht, die totale Chaoten waren. Ich zähle hier mal ein paar auf:
Abraham war zu alt.
Jeremia war zu jung.
Noah hat gesoffen.
Isaak war ein Tagträumer.
Lea war hässlich.
Mose, David und Paulus waren Mörder, Mose hat Ägypter umgebracht,David und Paulus jede Menge Menschen.
Deborah war ein weiblicher Richter (damals schon).
Gideon war ein Angsthase. Er hat sich sogar versteckt beim Dreschen.
Rahab war eine Hure.
Jeremia war depressiv. Wie sehr hat er Gott bedrängt, wie schlecht es ihm ginge?
Jesaja predigte 3 Jahre lang nackt . Gott mutete ihm das zu!
Hiob war ein Pechvogel, er hat alles verloren.
Johannes der Täufer aß Heuschrecken.
Petrus war jähzornig und impulsiv.
Die Jünger schliefen beim Beten ein.
Maria von Magdala war von Dämonen besessen.
Lazarus war 3 Tage tot und hat schon gestunken, als er auferweckt wurde.
Diese Liste könnte man beliebig verlängern, aber Gott hat sie alle gebraucht!
Ich glaube, wir dürfen nicht sagen: " Da gibt es wirklich andere, die das viel besser können als ich !" wenn Gott uns zu irgendetwas beruft. Es gibt viele Beispiele in der Bibel, an denen wir sehen können, wie Gott diese Chaoten gebraucht hat. Da war z.B. die Herausforderung an Mose, als Gott ihn berief. Uns erscheint Mose auf den ersten Blick sehr demütig gewesen zu sein, als er sagte: "Herr, meine Fähigkeiten reichen nicht aus für diese Berufung." Aber genau das Gegenteil ist der Fall; Gott gefiel das überhaupt nicht. Es heißt sogar, dass der Zorn Gottes gegen Mose entbrannte. Denn das ist falsche Demut und somit furchtbarer Stolz ! Mose hat mit seiner Aussage zum Ausdruck gebracht, dass sein Versagen größer ist, als Gottes Fähigkeiten. Und Gott hat ihm klargemacht: Mose, es geht nicht um dich, sondern es geht um mich ! Viele Dinge, die in unseren Augen wie Demut aussehen, sind in Wirklichkeit falscher Stolz. Und Dinge, die in unseren Augen wie falscher Stolz aussehen, sind aus Gottes Sicht reine Leidenschaft!
Gott wird niemals unsere Meinung akzeptieren, wie wir unsere Berufung sehen. Es wird niemals unsere Schwachheit und Minderwertigkeit oder unser Talent, unsere Großartigkeit sein, die uns qualifiziert. Wenn wir so denken, dann setzen wir unser ganzes Vertrauen, unseren ganzen Glauben auf uns selbst, und das wird dazu führen, dass unser Vertrauen auf Gott abnimmt.
Wir müssen immer im Blickfeld behalten, egal wie schwach, wie unzulänglich oder wie minderwertig wir uns fühlen: Gott ist größer, Gott ist stärker ! Und Gott weiß, was er tut!
Und wenn er uns in eine Berufung hineingeführt hat, und wir folgen ihr, dann wird er uns wieder aufheben, wenn wir Fehler gemacht haben. Er wird diese Fehler sogar noch dazu benutzen, um Gutes daraus entstehen zu lassen ! Jeder hat seine Bestimmung in Gott und jeder von uns hat seinen Dienst und seine Berufung !
In Johannes 3, Vers 2 steht:
Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.
Wir wissen aber, wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein, dann werden wir ihn sehen, wie er ist.
Es gibt in unserer heutigen Zeit viele Menschen, die zu Propheten oder Pastoren, zu Evangelisten oder Lehrer berufen sind. Was aber ganz entscheidend ist: Wir sollten ins Gebet gehen und Gott darum bitten, uns zu zeigen: Wo ist mein Einflussbereich, wo ist mein persönlicher Bereich an Autorität ? Was ist meine Berufung ?
Eine eindeutige Antwort gibt es schon: Dort wo wir sind, wo wir uns aufhalten, also dort, wo wir unser Leben verbringen, da ist unser Autoritätsbereich im Herrn und da wird er uns gebrauchen. Als erstes in unserer Beziehung und in der Familie. Dann vielleicht in unserer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Freizeit.
Hier müssen wir unsere Autorität ergreifen, also dort wo Gott uns hingestellt hat und im Kleinen treu sein ! Und alles, was wir tun, sollten wir für den Herrn tun ! Denn er dient uns auch im Kleinen. Er sagt: "Alles, was ihr an meinen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan !"
Zu diesem Thema steht in Johannes 14, Vers 10-13:
"Der Vater, der immer in mir ist, vollbringt durch mich seine Taten. Glaubt mir: Ich lebe im Vater und der Vater in mir. Wenn ihr mir nicht auf mein Wort hin
glaubt, dann glaubt mir wegen meiner Taten. Ich versichere euch: Wer im Glauben mit mir verbunden bleibt, wird die gleichen Taten vollbringen, die ich tue. Ja, er wird noch größere Taten
vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Wenn ihr dann in meinem Namen, unter Berufung auf mich, um irgendetwas bittet, werde ich es tun. So wird durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters
offenbar werden."